Your Ocean Sound – Portrait: Hanna Brühwiler

Christel Clerc

Von Christel Clerc
01.06.2021 | 10 Minuten Lesezeit

Im Frühjahr dieses Jahres riefen wir den Hackathon „Your Ocean Sound“ aus. 130 Audiodateien mit biotischen und abiotischen Meeresgeräuschen inspirierten die Teilnehmenden zu fast 30 Kompositionen. In diesem Beitrag stellen wir euch die Gewinnerin Hanna Brühwiler vor.

Eine künstlerische und wissensbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema Unterwasserlärm verfolgten das Team des Projekts „Hearing in Penguins“ unter Federführung der Meeresbiologin Cora Albrecht und das Mediasphere For Nature Team bei der Organisation des Wettbewerbs „Your Ocean Sound“ .

Eingereicht wurden 28 einzigartige Kompositionen , die den Dialog zwischen der Schönheit und Vielfalt der Tiergeräusche und dem vom Menschen verursachten Unterwasserlärm anregen und an die Oberfläche holen. Insgesamt 130 Audiodateien aus der Sammlung des Projekts „Hearing in Penguins“ luden zur Schöpfung von musikalischen Narrativen ein.

Die Qualität der Kompositionen und der darin enthaltenen akustischen Narrative haben die Forscher*innen, eine fachkündige Jury und uns als Team begeistert.

In loser Folge möchten wir ein paar Teilnehmende zu Wort kommen lassen und von ihrem Weg und ihren Erfahrungen mit dem Hackathon berichten. Wir freuen uns, euch die Gesichter hinter den Kompositionen präsentieren zu dürfen und fangen direkt mit der Gewinnerin an!

Hanna Brühwiler (Platz 1) – Penguin-Dive

Hanna Brühwiler - Penguin-Dive

Volume
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Lizensiert unter: CC BY-ND | Im Datenportal öffnen

Portrait

Menschen berühren und in Bewegung versetzen. Diese Ziele verfolgt Hanna mit ihrer Musik und studierte dafür im Bachelor-Studiengang Sound and Music Production. Gerade schließt sie ihren Master in Sound Design ab.

Hanna Brühwiler (Foto: © Julian Present - <a href="//julianpresent.com" target="_blank">julianpresent.com</a>)
Hanna Brühwiler (Foto: © Julian Present - julianpresent.com)

Auf das Projekt „Hearing in Penguins“ wurde sie über einen LinkedIn Post von der Firma KlingKlangKlong aufmerksam, deren Mitbegründer, Felipe Sanchez Luna, eines der Jurymitglieder war. Mit einer Teilnahme sah sie die Möglichkeit, ihrer Begeisterung für Pinguine auditiv nachzugehen und sich mehr mit Unterwasserlärm zu beschäftigen. Ihr Enthusiasmus für das Thema und ihre musikalische Expertise stießen bei der Jury auf große Resonanz, und sie erreichte den ersten Platz im Wettbewerb.

Mich hat vor allem an den Unterwasserklängen die unendliche Weite gereizt und die Challenge diese in einem auditiven Format zu vermitteln.

—Hanna Brühwiler

Worum geht es in Deiner Komposition?

Mein Stück erlaubt den Hörer*innen einen Blick „unter die Oberfläche“. Dabei diente mir die Assoziation mit der Spitze eines Eisberges als Inspiration für die Umsetzung. Es soll sowohl den Lärm über Wasser als auch die musikalischen Klänge des Ozeans mit seiner Bevölkerung hörbar machen.

Deutsche Tiefsee-Expedition „Valdivia“, 1898, Eisberg mit Pinguinen, Foto: Friedrich Wilhelm Winter, MFN, HBSB, K001 Nr. 1212
Deutsche Tiefsee-Expedition „Valdivia“, 1898, Eisberg mit Pinguinen, Foto: Friedrich Wilhelm Winter, MFN, HBSB, K001 Nr. 1212

Welche Rolle spielen dabei die Narrative?

Mein Narrativ ist eine auditive Reise eines Pinguins und versetzt uns in seine Perspektive. Dieser musikalische Tauchgang lädt ein zu einer auditiven Erkundung seiner Welt.

Wie erlebtest Du Your Ocean Sound?

Besonders interessant fand ich während des Mediasphere Meetups im April die Präsentation über die Aufnahmesituationen der Klänge, die im Datenportal zur Verfügung stehen. Für die Auswahl der Sounds fand ich die Ansicht des Spektrogramms besonders hilfreich. Ich freue mich, das Datenportal als Quelle für weitere Klangprojekte anzuwenden.

Wir danken Hanna für das Interview. Mehr über Hanna erfährst Du auf ihrer Webseite .

Im nächsten Blogbeitrag stellen wir Euch die Komposition von Francisca Rocha Gonçalves vor, die den 5. Platz belegte. Stay tuned!