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18.12.2019 | 6 Minuten Lesezeit
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Prächtig anzusehen sind sie wahrhaftig – die 96 Käfer der Art Buprestidae, Julodinae, die seit Anfang des Jahres als Poster im Museumsshop nicht nur bestaunt, sondern auch gekauft werden können.

Diese eindrucksvoll schillernden Exemplare gehören zu den etwa 15 Millionen Insekten am Museum für Naturkunde, von denen die meisten jedoch in Insektenkästen schlummern und somit dem Museumspublikum verborgen bleiben. Mit der Idee von Michael Scheuerl in Kooperation mit der Mediasphere For Nature – des multimedialen Applikationslabors des Museums - änderte sich dies jedoch.
Alles begann 2017 mit dem Hackathon Coding da Vinci in Berlin, bei dem die Mediasphere For Nature unter anderem Hunderte dieser Insektenkästen als hochauflösende Scans den Teilnehmenden zur freien Nutzung vorstellte. Sogleich begeistert von den prächtigen Farben der verschiedensten Käfer aus aller Welt, kam Designer Michael Scheuerl der Gedanke, diese zunächst nach Farbe zu sortieren. Auch weckten die Käfer das Interesse der Programmierer Falko Krause und Olivier Wagener von shoutr labs, sodass die drei als Team Haxorpoda gemeinsam das Projekt angingen. Falko und Olivier entwickelten Algorithmen zur Farbsortierung, aber auch verschiedene Tools, etwa zum Ausschneiden einzelner Exemplare von Insektenkästen-Scans oder zum Gestalten individueller Kästen nach Farbe, Form und Art. Michael selbst wagte sich händisch an die Umsetzung und wählte 96 der beeindruckendsten Käfer aus den Insektenkästen-Scans aus, um diese anschließend für sein Käferposter nach Farbe sortiert anzuordnen. Mit ihrer Gesamtleistung punktete das Team Haxorpoda dann auch auf der Abschlussveranstaltung des Hackathons und konnte den Platz Funniest Hack für sich entscheiden.

Die Mediasphere For Nature setzte sich bereits direkt im Anschluss an Coding da Vinci für Nachnutzungsmöglichkeiten ein und organisierte am Museum für Naturkunde zunächst einen Coding da Vinci Follow-Up. Gemeinsam mit verschiedenen Teilnehmergruppen des Hackathons wurden dabei insbesondere Ideen zur Weiterentwicklung des Posterprojekts gesammelt.

So wurde das Poster im Nachgang verfeinert und zudem um einen Infozettel ergänzt, der nun einen Originalinsektenkasten zeigt und über einen QR-Code zu einem

Doch nicht nur im Museumshop ist das Poster zu finden, es untermalt auf der MfN-Website etwa einen

Das Projekt von Michael ist ein Beispiel dafür, wie durch die Zusammenarbeit mit der Mediasphere For Nature Digitalisate des Museums für Naturkunde in vielfältiger Weise zum Einsatz kommen können. Die hochauflösenden Insektenscans zeigen darüber hinaus, dass zwar zahlreiche Sammlungsobjekte nicht zum Ausstellungsbereich gehören, sie über kreative und innovative Ideen aber dennoch ihren Weg in die Öffentlichkeit finden können.