NEEEU und sooo kreativ

Mediasphere Team

Von Mediasphere Team
17.09.2018 | 5 Minuten Lesezeit

Gemeinsam mit der NEEEU Spaces GmbH haben wir auf der diesjährigen Langen Nacht der Museen für jede Menge Vogelgezwitscher gesorgt.

  Poster zur Vogelgezwitscher App, Foto: NEEEU | Insiya Jafferjee
Poster zur Vogelgezwitscher App, Foto: NEEEU | Insiya Jafferjee

Hinter „Vogelgezwitscher“ verbirgt sich eine Augmented-Reality-App, die wir zurzeit mit NEEEU entwickeln. Mit der App verfolgen wir die Idee, ausgewählte Exponate im Vogelsaal in Szene zu setzen und interessante Fakten und Anekdoten zu den Vögeln für das Museumspublikum interaktiv erfahrbar zu machen. Das Team des Design- und Innovationsstudios, allen voran ihre wundervolle Praktikantin Insiya Jafferjee, haben in den letzten 3 Wochen einen beeindruckenden Entwicklungssprint hingelegt und die punktgenaue Fertigstellung eines ersten Prototyps der App sichergestellt.

Zur Langen Nacht der Museen präsentierten wir uns mit Exponaten der Großtrappe, des Buntspechts und der Schneeeule vor dem Vogelsaal. Allein das ist schon außergewöhnlich, denn eigentlich sind die Exponate des Vogelsaals Teil einer wissenschaftshistorischen Museumssammlung, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Nur in ausgewählten Führungen erhält manch glücklicher Besucher einen exklusiven Einblick in die Vogelsammlung, die schon aufgrund ihres schieren Umfangs von über zehntausend Exponaten besticht.

Ansicht aus der Vogelsammlung , Foto: Museum für Naturkunde | Jessica Hübner
Ansicht aus der Vogelsammlung , Foto: Museum für Naturkunde | Jessica Hübner

Die Besucher waren dazu eingeladen, mit zur Verfügung gestellten Smartphones und Kopfhörern jeweils einen Marker neben dem Exponat zu scannen und wurden dann von einer authentischen Stimme der Vogelart begrüßt - allesamt Aufnahmen aus dem Tierstimmenarchiv des Museums. Die Besonderheit liegt in der verwendeten dynamischen Binauraltechnik, die im Gegensatz zur konventionellen Stereophonie für ein sehr plastisches Klangerlebnis sorgt. Dreht sich der mit Kopfhörern ausgestatte App-Nutzer beispielsweise mit dem Rücken zum Exponat, verändert sich auch die wahrgenommene Richtung der Klangquelle. Entfernt sich der App-Anwender vom Exponat, so wird auch der Gesang des Vogels leiser.

Zusätzlich zum Gesang der Vögel werden die Exponate mit Hilfe der App jeweils noch mit weiteren Informationen augmentiert bzw. angereichert. Nach dem Scannen der Marker erscheinen auf dem Display des Smartphones jeweils Seifenblasen, in dem für NEEEU typischen Design und zeigen dem Nutzer weitere Interaktionsmöglichkeiten an. Neben Beschreibungstexten zum Habitat der Vögel und weiteren Bildern erfährt der Nutzer durch eine animierte Illustration mehr über den einzigartigen Balztanz der Großtrappe oder bekommt anhand des 3D-Modells eines Buntspechtschädels dessen Widerstandsfähigkeit vor Augen geführt.

Gerade in den ersten Stunden war so etwas wie produktives Chaos angesagt. Hunderte BesucherInnen stürmten durch die Ausstellungssäle des Museums und fanden auch schnell den Weg zu unserem Teststand vor dem Vogelsaal. Kein Wunder eigentlich, denn das Museum für Naturkunde war mit gut 10.000 Besucherinnen und Besuchern der Publikumsmagnet des Abends.

Teststand für den App Prototyp auf der Langen Nacht der Museen 2018, Foto: Museum für Naturkunde | Kira Scherlies
Teststand für den App Prototyp auf der Langen Nacht der Museen 2018, Foto: Museum für Naturkunde | Kira Scherlies

Die von uns eigenhändig auf Hochglanz polierten Vogelvitrinen waren in den frühen Morgenstunden wieder mit allerhand Spuren neugieriger App-Tester übersäht. Vor allem an unserem hübschen Exponat einer Schneeeule haben sich unsere kleinen Gäste die Nasen plattgedrückt. Die Harry Potter-Euphorie lässt grüßen.

Doch der Aufwand und die hektischen letzten Wochen haben sich gelohnt. Auslese des Abends waren zahlreiche ehrliche und hilfreiche Rückmeldungen der Besucher. Das Feedback der Tester wollen wir nun gemeinsam mit NEEEU auswerten und als Grundlage für die Weiterentwicklung der App entsprechend der Bedürfnisse des Museumspublikums verwenden.