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19.08.2017 | 5 Minuten Lesezeit
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Für die 20. Lange Nacht der Museen 2017 hat

Im April 2017 lernten wir auf der FOCUS-Tagung das sympathische Team von Garamantis kennen. Garamantis entwickelt interaktive Multitouch-Lösungen für die Ausstellungs-, Messe- und Museumsbranche. Schnell wurde klar, dass wir gerne etwas zusammen auf die Beine stellen wollten. Es sollte nicht lange dauern, bis Garamantis mit der Idee auf uns zukam, einen innovativen Forschungstisch zu entwickeln. Da vielen Besuchern nicht immer bewusst ist, dass das Museum für Naturkunde Berlin in erster Linie auch eine Forschungseinrichtung ist, waren wir von dieser Idee schnell angetan.
Dank der agilen und unkomplizierten Arbeitsweise des jungen und dynamischen Unternehmens wurde in kurzer Zeit ein erstes Mock-Up für den Forschungstisch entwickelt. Zur Langen Nacht der Museen umfasste die Anwendung dann bereits zwei Komponenten: Eine davon stellte die Vielfalt unserer exotischen Insektenwelt in den Fokus. Die Aufgabe bestand darin, die tatsächliche Größe der sich auf dem Tisch tummelnden Käfer und Falter manuell zu schätzen. Bei der Auflösung erlebten die Besucher so manche Überraschung und konnten im Anschluss mehr über die Insekten erfahren. Die dafür verwendeten digitalen Inhalte wurden als Angebot der Mediasphere For Nature exklusiv für Garamantis recherchiert und zusammengestellt.
Im Mittelpunkt standen bei der Langen Nacht jedoch insbesondere die Dinosaurier. Trotz zahlreicher Darstellungen kann bis heute kein Wissenschaftler genau sagen, wie die Dinosaurier tatsächlich ausgesehen haben. Mit genau dieser Unbekannten der Wissenschaft spielt Garamantis und lässt die Besucher ganz einfach selber entscheiden, wie die Dinosaurier über die Erde spaziert sind. Auf vorgefertigten Karten konnten der Fantasie freien Lauf gelassen werden und die Silhouette eines Dinosauriers ganz nach Geschmack ausgemalt werden - vom Regenbogenmotiv über Kuhmuster bis hin zum Dino im Smiley-Korsett - alles war vertreten.
Für die Magie sorgte anschließend die im Multitouch-Tisch integrierte optische Erkennungsfunktion. Die Nutzer konnten die bemalte Karte seitlich am Tisch scannen lassen und dann unmittelbar beobachten, wie das 3D-Modell eines Dinosauriers mit ihrer selbst gemalten Textur über den Tisch stolzierte. Zudem konnte über den Touchscreen des Tisches händisch eine virtuelle Kamera positioniert und das eigene Kunstwerk so aus allen Richtungen betrachtet werden. An den Touchtable war ein Fotodrucker angeschlossen, sodass die Besucherinnen und Besucher ihr Kunstwerk anschließend als Postkarte mit nach Hause nehmen konnten.
Garamantis konnte mit dieser Anwendung zeigen, welche Möglichkeiten ihr Produkt für eine innovative Wissensvermittlung bietet und wie die Digitalisate von echten Sammlungsobjekten qualitativ hochwertig nachgenutzt werden können. Um mehr zu erfahren und zu lernen muss der Besucher aktiv partizipieren und sich einbringen. Die selbst gestaltete Postkarte zum Mitnehmen erweist sich zudem als nützliches Gimmick, welches das Museumserlebnis abrundet und als Anregung für zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten im Besuchermarketing gelten kann.
Der interaktive Forschungstisch war bis in die frühen Morgenstunden bei Museumsbesuchern aller Altersklassen sehr gefragt. Alles in allem eine sehr gelungene Aktion, für die wir Garamantis danken!